top of page

Coronakrise: Unternehmen in der Verantwortung

Aktualisiert: 16. März 2021



Die Coronakrise ist über Nacht gekommen und noch nicht vorbei. Vorgesetzte haben einen wichtigen Schlüssel zur Bewältigung in ihrer Hand. Es braucht jedoch etwas mehr Bewusstsein dafür. Die Unternehmen stehen in der Verantwortung.

In unserem Risikobericht Ende 2019 beurteilten wir das Pandemierisiko für unser Unternehmen als vernachlässigbar. Zu dieser Zeit zirkulierten in China bereits Fälle einer mysteriösen Lungenentzündung, was der Welt damals aber noch nicht bekannt war. Wenige Monate später, am 13. März, mussten wir unsere Casinos schliessen. 600 Mitarbeitende blieben drei Monate zu Hause, ein Viertel des Jahresumsatzes ging verloren. Damit hatte niemand gerechnet. Und so ging es vielen Unternehmen in der Schweiz und auf der ganzen Welt. Der Schaden geht öffentlich und privat ins Unermessliche. Als der Bundesrat Anfang Juni das Ende des Lockdowns verkündete, war die Freude gross. Nach und nach kehrten die Menschen vorsichtig in ihren altbekannten Alltag zurück und brachten wieder Leben in die Städte. Um unseren Mitarbeitenden und Gästen einen sicheren Aufenthalt in unseren Casinos zu gewährleisten, installierten wir umfassende, teure Schutzmassnahmen und stellten so einen Teil der Normalität wieder her. Die Gäste kamen zurück und hielten sich an unsere Anweisungen. Das funktionierte, weil unsere Mitarbeitenden mit gutem Beispiel vorangingen und wir den Gästen sowohl mit schriftlichen als auch mit mündlichen Hinweisen nahelegten, es uns im Sinne des Gemeinwohls gleichzutun.


Im Bewusstsein liegt die Überzeugung Die Angst vor einer zweiten Welle ist bei Verantwortlichen von mittleren und kleinen Unternehmen besonders gross, denn Reserven sind meist sehr beschränkt und der Schaden aus dem ersten Lockdown ist enorm. Das wollen wir alle verhindern. Es gibt Unternehmen, die solche Situationen aus eigener, unmittelbarer Perspektive beurteilen. Sie machen nur das, was sie müssen. Andere Unternehmen, und diese sind die grosse Mehrheit, verstehen sich als beteiligte Akteure in einem gesamtheitlichen System. Sie alle wollen erfolgreich ihre Produkte verkaufen, – aber nicht um jeden Preis. So sind Schutzmassnahmen teuer, für die Kunden mühsam und sie reduzieren unsere Einkommensmöglichkeiten. Zu den letzteren Unternehmen zähle ich Swiss Casinos. Trotz der Umstände, die die Schutzmassnahmen mit sich bringen, setzen wir sie gegenüber unseren Gästen durch, denn wir wissen um unsere Abhängigkeit im Gesamtsystem. Damit übernehmen wir Verantwortung für die Auswirkungen unseres Tuns, denn Unternehmen bestehen aus Menschen und sind damit Teil der Gesellschaft. Sie sind nicht unpersönliche und unnahbare Dritte. Unsere Schutzmassnahmen vermitteln aber auch eine Botschaft an unsere Mitarbeitenden. Wir instruieren sie, erklären ihnen die Situation und verlangen von ihnen, die Schutzmassnahmen bei den Gästen durchzusetzen. Damit wirken wir indirekt auf ihr Verhalten ein. Wenn wir es schaffen, sie von der Richtigkeit der Massnahmen zu überzeugen, werden sie eine Haltung entwickeln und sie weitertragen. Das funktioniert, wenn wir glaubwürdig sind und die Schutzmassnahmen ergreifen, weil wir davon überzeugt sind und nicht, weil wir es «müssen».

Als CEO einer KMU mit etwas mehr als 600 Mitarbeitenden weiss ich um die Verantwortung meines Handelns. Was ich selbst tue, wirkt als Beispiel. Die Coronakrise ist noch nicht vorbei. Wir alle wissen, was zu tun ist und wie wir uns schützen können. Halten wir als Gesellschaft zusammen, indem wir in unseren Unternehmen aus Überzeugung das Richtige tun.

Ihr Marc Baumann

bottom of page